James Farm Brewery: Nachhaltigkeit als Markenbestandteil
Auch in diesem Jahr sei es wieder spannend gewesen, den neuen Jahrgang des „Sylter Hopfens“ zu testen, betont Brauer Jonathan Wutzke von der James Farm Brewery, der den neuen Jahrgang mit den drei Worten „malzig, Toffee und würzig“ beschreibt. Der richtige Zeitpunkt des Degorgierens, also der Entfernung der Hefe aus der Flasche, bestimmen Charakter und Stil des Jahrgangs, doch wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen? „Erfahrung und auch immer ein wenig Glück sind hier entscheidend“, so Wutzke. Der Hopfen des Gourmetbiers wächst übrigens auf einem eigenen Feld in Keitum auf Sylt, wo die Dolden unter typisch rauen Sylter Bedingungen gedeihen und später dem Bier seinen charakteristischen Geschmack verleihen.
Die kleine Brauerei aus Flensburg hat im durchaus schwierigen Biermarkt eine Nische für sich gefunden: Bierspezialitäten gepaart mit Regionalität und Nachhaltigkeit. Die neue Gesellschafterin der Brauerei wurde im Jahr 2021 bei Flensburg gegründet und will die Idee der Selbstversorgung neu beleben. Ein landwirtschaftlicher Betrieb, der seine Produkte vollständig auf dem Hof erzeugt und veredelt. Bald kam die Idee, ein eigenes Bier zu brauen und als im Jahr 2023 eine kleine, seit 20 Jahren etablierte Brauerei in Flensburg zum Verkauf stand, ergab sich auch die Möglichkeit, eigene Biere unter der neuen Firmierung James Farm Brewery zu brauen. Einige Produkte wurden vom Vorgänger übernommen wie der „Sylter Hopfen“ oder auch das Starkbier „1864“, das an die deutsch-dänische Schlacht an den Düppeler Schanzen erinnert, die rund 30 Kilometer vom Brauereistandort nahe dem dänischen Sønderburg stattfand. Bei den neuen „Farm Rebls“-Bieren soll die Grundphilosophie der Nachhaltigkeit einfließen. So wird der Treber, die Reste des Braumalzes nach Vermaischung, als hochwertiges Tierfutter auf der Farm genutzt.
Mit der Philosophie der Nachhaltigkeit als Markenbestandteil konnte die Brauerei neue Zielgruppen und Geschäftspartner gewinnen, die dasselbe Mindset haben. Dazu gehören auch norddeutsche Hotels, die das Nachhaltigkeits-Image der James Farm teilen.
Nachdem nun der „Sylter Hopfen“ degorgiert wurde, hofft man bei der James Farm Brewery nicht nur auf ein gutes Weihnachtsgeschäft, denn das besondere Bier ist aufgrund des arbeitsintensiven Herstellungsprozesses, der regionalen Zutaten und der Verpackung auch stets als ideales Geschenk geeignet.
